Aufbruch in Alta, es ist kalt, nebelig und regnet leicht. Es geht stadtauswärts, vorbei am Hafen immer der E6 und der Küste entlang. Der Nebel bzw. Regen verdeckt mit seinem grauen Schleier die Landschaft, dennoch kann man kann die Schönheit der Umgebung spüren. Heute macht es keinen Spaß durch diese Suppe zu radeln. Als mir dieser Gedanke durch den Kopf geht schaue ich einen Angler an, angeln geht wohl immer denke ich. Erst am Abend gegen 20.00 hört es auf zu regnen und ich zu radeln. Die Nacht verbringe ich an einem See, vor mir riesige runde Käfige (keine Ahnung wie man die Dinger nennt) einer Fischzucht.

Am nächsten Tag immer noch trübes Wetter aber es regnet zumindest nicht mehr. Vorbei an den unzähligen Wasserfällen bzw. Bächen die hier alle paar Meter aus den Bergen ihren Weg ins Tal suchen. Eine kleine Fischerei die ihren Fisch auf Holzgestängen trocknet. Gegen Nachmittag klart es auf, die Sonne kommt hervor und lässt die Berge mit ihren weißen Kronen wieder gewaltig wirken (obwohl die mit ca. 1500m gar nicht sooo hoch sind).

Es geht bergab, doch der Schein trügt. Nach einer kleinen Talfahrt bei der man die spektakuläre Umgebung genießt wird man wieder mit der Realität konfrontiert. Der nächste Paß mit 400 Höhenmetern steht an. Ich trete in die Pedalen und mit jedem Meter wird es zunehmend kälter. Oben auf dem Paß sind es noch 6 Grad, die Sonne hatte wohl auch keinen Bock mehr und so gab es nur einen trüben Blick ins Tal. Für die Talfahrt habe ich mich dann so gut es ging eingemummelt und wurde zum Ende des Tages noch von einer dramatischen Inszenierung der Sonne und Wolkendecke belohnt.

Am nächsten Tag ging es vorbei an Oldtimern und “abgefahrenen” Blumenbeete zur Fähre. Die Preispolitik ist schon seltsam, bis 6m ist die Welt noch in Ordnung, ein Meter mehr kostet fast das doppelte, ich überlege ob ich wirklich wissen will was unser PKM mit Wohnwagen und 12m Länge kostet.

Das Wetter wird immer besser und die Landschaft hat wieder Postkartenqualität. Ein Traum hier sein Haus zu haben (zumindest im Sommer).  Dann geht es zur nächsten Fähre wo ich ein Stück Heimat entdecke. An einem Trike ist ein Warsteiner Bierfaß angekuppelt was mich zu einem Gespräch mit dem Fahrer veranlasst.

Nach der Überfahrt geht es vorbei an KiteSurfern und Wollgraß-Wiesen bis endlich die Stadt Tromso mit der berühmten Tromso-Brücke vor mir liegt. In Tromso ankern auch die großen Kreuzfahrtschiffe, so ist man auch nie allein in der Stadt. Besonders an den Sehenswürdigkeiten, wie der Eis-Kathedrale (weisse und dreieckige Kirche) werden die Touristen von den Schiffen busseweise angekarrt. Massenabfertigung in Vollendung denke ich und schwinge mich auf’s Rad und radel über die Tromso-Brücke in die Stadt. Tromso ist für mich auch eine bunte Mischung, ein Mix aus Alt und Neu, bunt und grau, häßlich und schön, laut und leise, ruhig und pulsierend, schlicht und elegant. Und so verlasse ich die Stadt gegen Abend und erhasche noch einen letzten Blick von der Tromso Brücke auf die Stadt im Abendlicht.