Tourbook Elberadweg Teil 1
Heute ist ein besonderer Tag, denn heute wird nicht geradelt. Nach 7 Tagen haben wir entschieden einen Tag Pause einzulegen. Aber beginnen wir von Anfang an:
Wie wohl viele andere auch, haben wir uns dieses Jahr gefragt was machen in Zeiten von Corona? Von unserer geplanten Auslandsreise im März haben wir bisher noch keine Erstattung, in welcher Form auch immer, erhalten. Auch war nicht klar welche Grenzen auf sein werden bzw. wie es mit einer 2. Welle aussieht. Und generell gilt es ja größere Menschenmengen zu meiden.
Daher war für uns schnell klar das wir etwas machen möchten was möglichst unabhängig von diesen Faktoren ist. Um es kurz zu machen wir haben uns für eine Radreise entschieden und den Elberadweg gewählt. Allerdings mussten wir feststellen das die Bahn nicht sehr gut auf Fernreisende mit Rad eingestellt ist denn von München aus waren für mehrere Tage alle Radkapazitäten ausgebucht.
Somit sind wir mit dem Auto in mein Heimatdorf Ehringhausen gefahren und von dort aus mit Regionalzügen nach Cuxhaven. Das Umsteigen ging besser als ich gedacht hatte und nach guten 6h standen wir am Strand von Cuxhaven. Von hier ging es dann am nächsten Tag von der “Kugelbarke” (eigentlich mehr eine Holzpyramide), dem Ende der Elbe und Beginn der Nordsee, los. Ja richtig, wegen Corona haben wir uns entschieden die Elbe 10 Tage lang von der Mündung in Richtung Quelle zu fahren.
Sofort fallen einem die Häuser mit den Reet-Dächern auf, die gleich ein nördliches Flair erkennen lassen. In Küstennähe sieht man auch immer wieder Leuchttürme und es macht einfach spaß über die kilometerlangen Deiche zu radeln, links und rechts nur Natur. Einige Hotels haben sich schon auf steigende Anzahl Radfahrer eingestellt und Konferenzräume zu Fahrradräumen umfunktioniert, wie hier in Stade.
Über Hamburg ging es dann weiter nach Geesthacht und Hitzacker. Da die Elbe für einen Teil auch die ehemalige Grenze der DDR gebildet hat stößt man immer wieder auf Überbleibsel aus dieser Zeit. Dann ging es über die längste Straßenbrücke Deutschlands (960m) nach Dömitz, ein wirklich schönes Örtchen, wenn auch sehr verschlafen aber zumindest konnten wir hier original DDR Eis probieren.
Im Storchendorf Rühstädt waren wir erstaunt wie viele Störche sich dort auf den Dächern niedergelassen hatten, bei 20 habe ich aufgehört zu zählen, nach Aussage eines Einheimischen sei es dieses Jahr aber nicht so “üppig” , im Vorjahr seien es wesentlich mehr gewesen. Immer wieder sieht man auch kleine Schleusen und Fischtreppen. Bevor wir jedoch das Ende der ersten Etappe, den Marktplatz in Magdeburg mit dem goldenen Reiter, erreichten, haben wir in dem schönen Ort Tangermünde übernachtet, verschont vom Krieg war er mit seinen vielen alten Fachwerkhäuser für uns der bisher schönste Ort auf dieser Etappe.